Selly Wane
Ich bin mit 19 Jahren aus dem Senegal nach Wuppertal gekommen, habe hier Wirtschaft studiert und mich früh mit sozialer Nachhaltigkeit beschäftigt. Internationale Friedensarbeit und interkulturelle Erfahrungen haben mich geprägt und meinen Blick geschärft. Zurück in Wuppertal habe ich das Swane Café und die Kookaburra gGmbH gegründet – Orte für Begegnung, Austausch und Empowerment. Für mein Engagement wurde ich mehrfach ausgezeichnet und bin seit 2020 Mitglied im Integrationsausschuss. Als Oberbürgermeisterin möchte ich Blockaden lösen und Wuppertal gemeinsam mit den Menschen in eine starke, gerechte Zukunft führen.

Im Alter von 19 Jahren bin ich aus dem Senegal nach Deutschland gekommen und bin seit dreißig Jahren in Wuppertal heimisch. Hier habe ich Wirtschaft studiert. Meinen ersten Job hatte ich am Wuppertal Institut. Dort habe ich auch meine Diplomarbeit zu den Themen nachhaltiger Konsum und Produzieren geschrieben. In diesem Zusammenhang habe ich mich bereits in den frühen 2000er Jahren aktiv mit dem Begriff der Sozialen Nachhaltigkeit auseinandergesetzt.
Nach dem Studium hat es mich ins Ausland gezogen. Ich bin auf den Verein “Initiative of Change” aufmerksam geworden, welcher meine Interessen widergespiegelt hat: interkulturelle Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und Peacebuilding. Also wurde ich Teil dieser Bewegung und reiste mit unterschiedlichen Menschen, die die verschiedensten Ursprünge und Hintergründe hatten, durch die Welt. Wir haben zusammen gelebt und Friedensgespräche zwischen Diaspora-Akteur*innen aus den USA, aus Afrika, dem Nahen-Osten sowie aus dem pazifischen Raum moderiert.
Dieses Engagement stellte einen Wendepunkt in meinem Leben dar. Durch diese Arbeit, bei der man als Schnittstelle zwischen den Menschen und Organisationen, Behörden etc. vermittelt, hatte ich gesehen, was man alles erreichen kann. Nach dieser gewinnbringenden persönlichen Erfahrung, bin ich zu dem Entschluss gekommen nicht als “typische” Ökonomin arbeiten zu wollen. Das Thema der Sozialen Nachhaltigkeit, Annäherungsprozesse und Begegnung über alle Milieus und Differenzen hinweg sollte mich von nun an begleiten.
Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen das Swane Cafe zu gründen, an dem Menschen getragen von Kunst, Kultur und gegenseitigem Austausch, zusammenfinden. So entstand eine Gastronomie, die unterschiedliche Events anbietet um Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Doch auch hier begleitete mich der Gedanke der Weiterentwicklung. So entstand die Idee für die Gründung der Kookaburra gGmbH, die, im Rahmen von Projekten, sowohl Empowermentprozesse von Menschen begleitet, deren Stimmen wenig präsent im öffentlichen Diskurs sind, als auch die Vernetzung zwischen ihnen, der Verwaltung und der Politik erfolgreich moderiert.
Ich bin Preisträgerin des Entrepreneurship-Preises „Frauen mit Profil“ 2018, Trägerin des SENSS-Award für Streitkultur 2018, des „Wuppertaler“ 2023 für mein Engagement in unserer Stadt und seit 2020 ein gewähltes Mitglied des Integrationsausschuss der Stadt Wuppertal.
Unsere Stadt steht vor Blockaden. Trotz hervorragenden Potentials und viel Expertise kommen wir bei wichtigen Fragen, die unsere Zukunft betreffen, nicht voran. Es gilt Blockaden zu lösen und alle an einen Tisch zu bekommen, damit es allen Bürger:innen dieser Stadt besser geht. Vereinen und versöhnen, Begegnungen ermöglichen, zugleich dezidiert und zuversichtlich Probleme anpacken. Genau das macht mich aus und das will ich als Oberbürgermeisterin unserer wertvollen Stadt leisten.